Säule Subjekte
Konflikte zwischen Eigentumssubjekten
Juristische Personen, soziale Ungleichheit, Machtverhältnisse

Zwischen (Nicht-)Eigentümer:innen verlaufen vielfältige Konfliktlinien. Den bekanntesten Fall bilden Verteilungsfragen und -kämpfe, etwa entlang von Interessengegensätzen zwischen Kapital und Arbeit, Privatwirtschaft und Staat oder angesichts historisch bedingter, u.a. in Kolonialismus und Sklaverei wurzelnder Ungleichheiten zwischen Bevölkerungsgruppen. Zugleich beziehen Eigentumsstrukturen mit komplex organisierter bzw. aufgeteilter Verfügungsgewalt – in Unternehmen, in Stiftungen oder in teilprivatisierten Infrastrukturen – verschiedene Eigentumssubjekte zugleich ein, die um Dominanz kämpfen und ihre Befugnisse aushandeln. Schließlich sind gesellschaftliche Eigentumsverhältnisse nicht nur durch Machtungleichheiten bedingt, sondern prägen ihrerseits die Machtverhältnisse; die Folgen reichen von der Herausbildung staatlich-privater Machtschichten in nichtliberalen Ländern bis zur Krise liberaler Demokratien. In der ersten Phase haben wir solche Probleme unter dem Titel ‚umkämpftes Privateigentum‘ untersucht; von der systematischen Einordnung als Konflikte zwischen Eigentumssubjekten versprechen wir uns präzisierende strukturanalytische Vergleiche und Einsichten. In den historischen wie in den gegenwartsorientierten Vorhaben stehen zwei potenziell (aber nicht durchgängig) gegenläufige Trends zur Debatte: Während einerseits wachsende oder fortgeschriebene Ungleichheit im Eigentum, deren Bedingungen und Effekte untersucht werden, stehen andererseits Regulierungen zur Debatte, die den individuellen und institutionellen Eigentümer:innen zumindest Grenzen setzen oder fallweise auch bestimmte Gruppen tendenziell vom Eigentumsaufbau ausschließen.