Forschungsprogramm

Der SFB/TRR 294 untersucht die gesellschaftlich grundlegende Institution des Eigentums mit Blick auf ihre prinzipielle Wandlungsfähigkeit, den Wandel, den sie gegenwärtig erfährt sowie die Folgewirkungen dieser Dynamiken. Die Ausgangsbeobachtung, dass namentlich das Privateigentum einerseits global an Bedeutung gewonnen hat, andererseits aber durch eine Vielzahl von Entwicklungen und Widerständen herausgefordert wird, ist in der ersten Förderphase in Untersuchungen zur geschichtlichen Genese heutiger Eigentumsordnungen, zu aktuellen Konflikten und alternativen Ordnungsoptionen empirisch und konzeptuell erhärtet und konkretisiert worden. Statt einen einfachen Gegensatz zwischen Entbettung und Wieder-Einbettung oder Infragestellung des Eigentums anzunehmen, gehen wir inzwischen davon aus, dass die globale Expansion des Eigentums teilweise seine Diversifizierung erfordert, teilweise Abwehr auslöst und dass es teilweise auch (temporär oder dauerhaft) anderen gesellschaftlichen Prinzipien untergeordnet wird, wobei nicht zuletzt aufgrund der fortbestehenden Heterogenität von Eigentumsordnungen kein einheitlicher Veränderungsprozess anzunehmen ist.

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Säulen

Die Teilprojekte sind so zusammengestellt, dass sie jeweils spezifische Aspekte des vermuteten Strukturwandels von Eigentum (in der Subjekt-, Objekt- und/oder Ordnungsdimension) adressieren und den Strukturwandel durch Eigentum in deren Effekten bzw. veränderter Einbettung untersuchen. Fundierte Urteile zu den Dynamiken der Eigentumsausweitung und -herausforderung werden dabei erst durch die Zusammenführung der Teilergebnisse möglich. Die Teilprojekte sind strukturell nach Projektbereichen gegliedert, die wir "Säulen" nennen.

In der Planung der Projekte stellen wir strukturell unterschiedliche Eigentumsverhältnisse in Rechnung und haben darauf geachtet, auch Entwicklungen jenseits Europas und der USA, namentlich solche in Südamerika, China und Indien mit in den Blick zu nehmen – insbesondere die Alternativen zum Paradigma des Privateigentums können nicht allein westlich gedacht werden. Im Folgenden werden unsere grundlegenden Fragen näher ausgeführt.

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Säulen

Arbeitsgruppen

Komplementär zu den drei Säulen dienen vier interdisziplinär zusammengesetzte Arbeitsgruppen der problemorientierten Vertiefung zentraler Aspekte des Strukturwandels, die ausgehend vom dargelegten Forschungsstand besonders klärungsbedürftig erscheinen. Ziel der Arbeitsgruppen ist es, die vergleichsweise homogene Fachstruktur der Säulen aufzubrechen. 

Die Einteilung der Arbeitsgruppen ist als analytisch und nicht als exklusiv zu verstehen, insofern die in den Teilprojekten untersuchten Eigentumsverhältnisse in der Regel alle der genannten Dimensionen umfassen. Die Arbeitsgruppen vertiefen daher jeweils einen dominanten Gesichtspunkt. Durch die Verschränkung von Säulen und Arbeitsgruppen entsteht eine Matrixstruktur, die der Intensivierung der Zusammenarbeit im SFB dient.

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Arbeitsgruppen

Transfer

Der Sonderforschungsbereich dient nicht nur der Vermittlung von Konzepten, Methoden und Erkenntnissen zwischen den beteiligten Disziplinen, wir übertragen das dialogische Prinzip auch auf die Interaktion mit einer außeruniversitären Öffentlichkeit. Mit unseren vielfältigen Transferformaten möchten wir nicht nur ein außerwissenschaftliches Publikum erreichen, sondern im wechselseitigen Austausch auch auf einschlägige Expertise aus Politik, sozialen Bewegungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen zurückgreifen, um eine kooperative Wissensproduktion zu ermöglichen.

In der ersten Förderphase greifen fünf Transferbereiche Themen von großer gesellschaftspolitischer Relevanz auf: (1) Sharing Economies und Open Access: Alternativen zum Eigentum? (2) Energiegenossenschaften: Alternative Eigentumsformen? (3) (Wohn-)Raum und Eigentum: Wem gehört die Stadt? (4) Eigentum und (Post-)Wachstum: Mehr oder weniger? (5) Geistiges Eigentum in der Wissenschaft: Öffentliches Wissen?

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Transferbereiche

Gleichstellung

Wir legen großen Wert auf Chancengleichheit und Antidiskriminierung im SFB. Auch Gleichstellungsmaßnahmen, insbesondere zur Unterstützung junger Wissenschaftlerinnen und zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sind zentral für uns.

Der SFB hat eine eigene organisatorische Anlaufstelle für Gleichstellungsmaßnahmen eingerichtet: die Gleichstellungskommission. Vorsitzende dieser Kommission ist die Gleichstellungsbeauftragte des SFB. Diese Position entspricht den Gleichstellungsbeauftragten der Fakultäten. Derzeit ist Anne Tittor die SFB Gleichstellungsbeauftragte. Die Mitglieder der Gleichstellungskommission sind: Sofia Bianchi Mancini, Petra Gümplova, Bettina Hollstein, Henrike KatzerAntje Linkenbach-Fuchs (MWK-Vertreterin Gleichstellung) Jörg Oberthürund Sylka Scholz.

 

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Nachwuchsförderung

Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist ein Kernanliegen des SFB, dem durch unterschiedliche innovative Formate und eine Reihe spezifischer Maßnahmen Rechnung getragen wird. 

Neben diesen spezifischen Maßnahmen des SFB profitieren die Nachwuchswissenschaftler*innen von den bereits existierenden Strukturen der Universitäten Jena und Erfurt sowie des Max-Weber-Kollegs.

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Nachwuchsförderung

Publikationen aus dem SFB

Wesentlicher Teil von Erkenntnistransfers und Öffentlichkeitsarbeit des SFB 294 ist die Publikationsstrategie. Der SFB setzt hier auf ein mehrstufiges und international ausgerichtetes Verfahren, um erkennbar und nachhaltig wirksam die Forschungsergebnisse der Teilprojekte und im Verbund zu präsentieren. Im Campus Verlag wurde die Buchreihe "Strukturwandel des Eigentums" eingerichtet, in der unsere Forschungsergebnisse open access publiziert werden.

Neben der Verbreitung in der Fachcommunity durch Artikel in anerkannten Zeitschriften und bei Verlagen, auch als Open Access Publikation, ist ein weiterer wesentlicher Bestandteil unseres Erkenntnistransfers die Neue Bibliothek des Eigentums. Sie bietet eine mit Links ausgestattete und leicht durchsuchbare Bibliografie mit Texten zum Thema Eigentum. Hier werden in Zusammenarbeit mit der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena außerdem die Forschungsergebnisse des SFB präsentiert und öffentlich zugänglich gemacht.

Hier geht es zur Übersicht über unsere Publikationen.

Neue Bibliothek des Eigentums

Unsere Zentralprojekte

Das Z01-Projekt dient der inhaltlichen Kondensierung, Kontrastierung und Zusammenführung der Forschungsergebnisse aus den Teilprojekten, mit dem Ziel der Erarbeitung eines Disziplinen übergreifenden eigentumsbezogenen Begriffsinventars, der kontrastierenden Systematisierung theoriegenerierender Überlegungen zu den Eigentumsverhältnissen spätmoderner Gesellschaften sowie der Aufbereitung gesellschaftsvergleichender Perspektiven.

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Dem Z02-Projekt obliegt die wissenschaftliche Geschäftsführung und die Verwaltung des SFB. Zugleich bereitet es über die Online-Plattform Neue Bibliothek des Eigentums auch für die breite Öffentlichkeit thematisch einschlägige Texte auf.

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Zentralprojekte