Lukas Lachenicht

Im Rahmen meines Bachelorstudiums der Staatswissenschaften an der Universität Erfurt hatte ich das Glück, neben Veranstaltungen der heterodoxen Ökonomik bereits mit genuin soziologischen Zugängen zu ökonomischen Sachverhalten in Berührung zu kommen. Mein Masterstudium der Wirtschafts- & Finanzsoziologie an der Goethe Universität Frankfurt gab mir anschließend die Gelegenheit, meine Begeisterung für soziologische Theorie mit meinem Interesse an aktuellen Debatten der politischen Ökonomie zu verbinden. In besonderem Maße habe ich daher von gesellschaftstheoretisch informierten Zugängen und deren Verknüpfung mit erkenntnistheoretischen Fragestellungen profitiert.

Ein Bild von Lukas Lachenicht.

Eigenes Forschungsprojekt

Im Rahmen des Teilprojekts „Habitat als Pfand“ spüre ich gegenwärtig der sich wandelnden Bedeutung von Wohnraum im Kontext der Finanzialisierung nach. Ausgangspunkt meines Vorhabens bildet dabei der zentrale Stellenwert von Wohnraum als Pfand in Finanzierungsinstrumenten jenseits des klassischen Bankengeschäfts, wie er im Nachgang der Finanzkrise von 2008 vermehrt hervorgehoben wurde. Dabei schlägt das Projekt eine Brücke von der ungebrochenen Funktion von Wohnraum als "high value collateral" über die sich angesichts dessen systemischer Bedeutung wandelnden Sicherheitsstrukturen hin zur umfänglichen Erschließung von Mietwohnraum als Anlagekasse. In Anschluss an aktuelle Debatten, die ein besonderes Augenmerk auf die Konstruktion von Sicherheit bzw. das De-Risking von Wohnraum als finanzielle Sicherheit und Anlageklasse legen, wendet sich das Forschungsvorhaben Berlin als empirischem Untersuchungsfeld zu. Aus einer genuin soziologischen Perspektive beleuchtet das Projekt dabei insbesondere die Rolle des Rechts als Element einer umfassenden Politik der selektiven Obligation und Entbindung von Verpflichtung, wie sie nicht zuletzt im Konflikt um das finanzialisierte Eigentum an Mietwohnraum zutage tritt.

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